Ankunft & erste Tage

Ankunft

Donnerstag, 10. August: Nach einem 2-stündigem Flug von Wien nach Istanbul, einer längeren Wartezeit dort und einem 7-stündigem Flug von Istanbul nach Yaoundé sind wir endlich, spät am Abend, am Flughafen der kamerunischen Hauptstadt angekommen. Ein Sicherheitsbeamter hat uns durch die Kontrollen gelotst und uns geholfen, den Direktor des Projekts zu erreichen, weil dieser noch nicht da war. Als er dann aufgetaucht ist, haben wir uns herzlich begrüßt und gleich auf den Weg nach Ebolowa gemacht. Die nächtliche Autofahrt auf den Straßen Kameruns, begleitet von leiser, rhythmischer Musik wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Schließlich sind wir in Ebolowa angekommen und, nachdem wir es in unser Zimmer geschafft hatten, sofort schlafen gegangen.

 

Bei unserer Ankunft mitten in der Nacht waren wir kaum noch wach.
Bei unserer Ankunft mitten in der Nacht waren wir kaum noch wach.

Die ersten Tage

Am Freitag, unserem ersten Tag in Ebolowa, sind wir am frühen Vormittag aufgestanden. Nach dem Frühstück sind wir auf unsere Vorgängerinnen Lisa und Maria getroffen, die mit uns gleich einen Rundgang durchs Haus gemacht haben. Am Nachmittag haben uns die Mädchen zu einer Einladung mitgenommen. Wir sind von einer fließend Deutsch sprechenden Kamerunerin empfangen worden, die uns üppig bekocht hat. Da ihr Haus am Stadtrand liegt, haben wir Motos benutzt, um hin und zurück zu kommen.

Die Motos sind hier die einzigen öffentlichen Transportmittel und machen einen Großteil des Straßenverkehrs aus. Man winkt einfach vom Gehsteig aus einem Fahrer zu und wird für umgerechnet gut 20 Cent (30 Cent zu zweit) an jeden beliebigen Ort in der Stadt gebracht.

Am Abend haben wir dann das erste Mal am Abendlob in der Kapelle der Ordensgemeinschaft teilgenommen. Nach dem Abendessen sind wir sehr bald schlafen gegangen.

 

Am nächsten Morgen, Samstag, haben wir unsere erste Messe in der Kapelle miterlebt.

 

Diese findet jeden Tag um 6:30 statt, im Anschluss wird gefrühstückt. Mittagessen gibt es um 13:00, Abendlob um 19:00 und danach Abendessen. Diese Zeiten gelten in den Schulferien, die hier noch bis 3. September dauern. Die einzige Ausnahme bildet der Sonntag, an dem wir die öffentliche Messe um 8:30 besuchen. Die Messen in Kamerun sind den österreichischen sehr ähnlich, die Hauptunterschiede sind die Länge und die Musik: als Begleitinstrument dient hier in erster Linie die Trommel.

Am Vormittag haben wir mit einigen Aspiranten eine Partie Fußball gespielt. Die meisten der ca. 10 Aspiranten kommen aus anderen Salesianischen Gemeinschaften, zwei sogar aus anderen Ländern, und sind nur für die Ferien hier.

Am Nachmittag hat Albert, ein Aspirant aus Ebolowa, mit uns einen Rundgang durchs Viertel gemacht. Wir sind durch den Markt spaziert, haben einen Abstecher zu einem kleinen See im Stadtzentrum gemacht und uns schließlich das Sportstadion nahe der Pfarrkirche angeschaut. Am Abend haben Lisa und Maria eine Abschiedsparty geschmissen, zu der wir eingeladen waren. Dort haben wir einige Animateure des Jugendzentrums kennengelernt, mit denen wir in diesem Jahr viel zusammenarbeiten werden. Der Abend war sehr lustig, es wurde vergleichsweise wenig getrunken und viel getanzt.

 

Am Sonntag haben wir die Messe im Zentralgefängnis Ebolowa mitgefeiert. Die Insassen leben dort „wie in einem Dorf“ (Zitat Lukas) zusammen. Da die Möglichkeit besteht, Aktivitäten im Gefängnis zu organisieren und durchzuführen, wird das wohl nicht unser letzter Besuch dort gewesen sein.

 

Nach der Messe haben wir am Fußballplatz mit weißer Wandfarbe Linien für ein ordentliches Spielfeld gezogen, denn an diesem Nachmittag hat ein großes Fußballturnier begonnen, das von den Animateuren des Jugendzentrums organisiert wird. Mehr dazu demnächst.

 

An dieser Stelle endet mein erster Blogeintrag. Es gibt natürlich sehr viel mehr zu erzählen, darum werde ich im Laufe der kommenden Woche noch ein paar Artikel veröffentlichen, in denen ich auf einiges näher eingehe. Ich entschuldige mich übrigens bei allen, denen ich den ersten Eintrag schon früher versprochen hatte, es kam unter anderem ein Stromausfall dazwischen.

 

 

Danke fürs Lesen, bis zum nächsten Mal!